· 

Rettet Silomais das Klima?

"Ein Hektar Silomais bindet 14 Tonnen CO₂." Was im ersten Moment sehr gut klingt, wird beim Lesen des Kleingedruckten auf dem Schild schon wieder relativiert. Dort steht:

 

"Durch den Anbau von Mais werden bei der Herstellung von Maschinen und Betriebsmitteln wie Düngemittel etc., durch die Bearbeitung und Beerntung des Feldes sowie durch Treibstoffverbrauch und Humusabbau ca. 3.000 kg CO₂ je Hektar (10.000 m²) freigesetzt. Das ist der CO₂-Preis für unsere Ernährung. Wird diese Freisetzung angerechnet, dann werden netto ca. 11.000 kg CO₂ in den Ernteprodukten vorübergehend gebunden."

 

Entscheidend ist das Wort vorübergehend: Wenn der Mais am Ende des Jahres verbraucht wird, zum Beispiel in einer Biogasanlage oder als Futtermais, dann wird das gebundene CO₂ wieder freigesetzt. Das bereits vorher bei der Bearbeitung des Feldes freigesetzte CO₂ ist natürlich immer noch da. Ein Hektar Mais setzt also 3 Tonnen CO₂ pro Jahr frei!

 

Aber es kommt noch schlimmer:

In Biogasanlagen oder im Verdauungstrakt eines Rindes entstehen aus Mais nicht nur CO₂, sondern auch Methan und andere Gase. Methan hat ein vielfach höheres Treibhauspotential als CO₂. Je nach betrachtetem Zeitraum ist Methan 12-fach bis 84-fach klimaschädlicher!

 

Das Plakat führt also in die Irre! Es wird zwar kurzzeitig CO₂ gebunden, aber auf ein Jahr bezogen ist die Bilanz negativ.

 

Übrigens:
Die Rechnung würde langfristig aufgehen, wenn aus dem Feld ein Wald werden würde. Im Holz der Bäume wird CO₂ über Jahrzehnte gebunden. Wird das Holz als Baustoff eingesetzt, dann kann damit sogar über Jahrhunderte CO₂ dem Kreislauf entzogen werden.

1 Hektar Silomais bindet 14 Tonnen CO2
Schild an einem Maisfeld im Ahorntal (Lkr. Bayreuth)
Druckstoß Andreas Ismaier

Meistbesuchte Links:

Druckstoß Youtube Kanal
Wasserstoff-Sicherheit

Letzte Aktualisierung:

27.12.2023