Kleine Windparks gefährden die Energiewende

Es klingt paradox: Kleine, regionale Windparks gefährden die Energiewende. Warum ist das so?

 

Es sind umfangreiche Vorarbeiten notwendig, bevor ein Windpark gebaut werden kann. Nicht nur Genehmigungsverfahren und Öffentlichkeitsbeteiligung sind notwendig, sondern es gilt auch zahlreiche technische Fragen zu klären: Wie ist der Baugrund beschaffen? Wo wird der Strom ins Netz eingespeist? Wie ist die Anlage für die Schwertransporte während der Bauzeit erreichbar? usw.

 

Diese Vorarbeiten sind bei allen Windparks gleich, egal ob 5 oder 50 Windräder gebaut werden. Wenn man also beispielsweise einen Windpark mit 50 Windrädern baut, dann ist ein Genehmigungsverfahren notwendig. Wenn 10 Windparks mit je 5 Windrädern gebaut werden sollen, dann sind 10 Genehmigungsverfahren durchzuführen. Bei 10 Windparks braucht man 10 Erschließungsstraßen, 10 Trafostationen usw.

 

Fachkräfte sind bekanntlich knapp in Deutschland. Nicht nur bei den Firmen, die Anlagen bauen, sondern auch bei den Behörden. Viele kleine Windparks erfordern viel mehr Personal als ein großer Windpark. Außerdem kann ein großer Windpark quasi am Fließband gebaut werden, wohingegen 10 kleine Windparks 10 "Baustellen-Teams" brauchen.

 

Der organisatorische Aufwand für einen kleinen Windpark ist also vergleichbar mit einem großen Windpark. Aber die Stromausbeute ist beim großen Windpark viel größer.

 

Angesichts der Klimaveränderungen können wir es uns nicht leisten, ineffektiv zu sein. Wir haben nicht die Zeit und die Ressourcen für viele kleine Windparks. Wir müssen groß und europäisch denken. Windparks im industriellen Stil an den besten Standort! Keine kleinteiligen Strukturen bauen, sondern analog zu den Giga-Fabriken für E-Auto-Batterien brauchen wir Giga-Windparks.

 

Wichtig dabei: Nicht irgendwo Giga-Windparks bauen, sondern an den besten Standorten: Windreich, leicht erreichbar in der Bauphase. Fränkische Hügel sind kein guter Standort.

Windpark Lange Meile Eggolsheim
Bildquelle: Thomas Reaubourg auf unsplash.com
Druckstoß Andreas Ismaier

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Letzte Aktualisierung:

27.12.2023